Dies Gestaltungsmodell basiert auf den
Grundtönen Grün, Blau und Sand.
Nicht mit aller Kraft, sondern mit Maß und
unleugbarer Sanftheit produziert die Palette
Empfindungen von Wachstum und frischer
Naturidylle. Sie besitzt viel Chlorophyll
und einen Hauch neblig-wässriger Trübung.
Gerade ein-zwei Töne der Akzentfarbreihe
sind mitteltief gehalten. Sie sollen
bei der Gestaltung nur eine begleitende,
akzentuierende und damit eine quantitativ
geringe Beteiligung erhalten. Die chromatischen
(farbige), im Gegensatz zu den achromatischen
(weiß, grau, schwarz) Paletten sind
fast gänzlich nachfarbenfrei angelegt.
Ihre ruhige Prägnanz und reduzierte Sättigung
verhindern irritierende Simultankontrast-Nachbilder.
Solche Nachbilder entstehen als Komplementärkontrast
bei tieferen, reinen Tönen und im
Weiß-Grau-Schwarz-Bereich
[s. T. Young (1773-1829, H. v. Helmholtz
(1821-1894), E Hering(1834-1918) ]. |
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Die Gestaltung einer regenerativen Umgebung
muss ganz eindeutig auf jede Sinneswahrnehmungs-Überreizung
verzichten. Es ist darum angesagt, neben
weichen Farben, ebensolche Farbübergänge
zu schaffen. Es gilt aber auch, Gestaltungsgrundsätze
der Symmetrie, der Balance und der Wiederholung
zu beachten.
Die wahrnehmungsrelevanten Einrichtungskriterien
sollten eher auf Beiläufigkeit, als auf Betonung,
eher auf fein differenzierte Anregungsanmutung
als auf grobe Reizimpulse bauen. Natürlich darf
keine Langeweile oder nur nützliche Funktionalität
das Gestaltungsprinzip sein. Die ästhetische
Idee sollte zumindest in den publikumsrelevanten
Teilen einer Praxis vor den rein physiologisch-psychologischen
Erwägungen gewährleistet sein. Immer geht es
um das Leib-Seele-Problem, das nur z.T. über
sensorische Codierungen erfassbar und ein zentrales
Thema physiologischer Wahrnehmungsforschung
ist (H. Goldstein, 1911-1995), und heute als
wissenschaftlich-philosophisches Problem erkannt,
aber ungelöst ist.
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